Fischfreundliches Wehr (hier klicken)
Im Großharthauer Ortsteil Bühlau befindet sich die 1. Pilotanlage eines fischfreundlichen Wehrs in Deutschland. Fische, die zu ihren Laichplätzen flussaufwärts der Wesenitz wandern, können jetzt das 1,20 m hohe Wehr mühelos bezwingen. Sie werden mithilfe eines Kanals in ein Becken geleitet und können durch das dort gestaute Wasser den Höhenunterschied überwinden und in die Wesenitz zurück kehren. Durch eine eingebaute Turbine erzeugt die Anlage nebenbei auch noch 30 MWh Strom pro Jahr. Dies reicht, um etwa 12 – 14 Haushalte zu versorgen. Momentan wird durch einen Studenten im Rahmen einer Diplomarbeit untersucht, ob durch das Wehr wirklich mehr Fische zu den Laichplätzen gelangen. Sollte sich dies bestätigen, plant der Entwickler, Klaus Petrasch aus Schmölln, den Verkauf der Anlage an Interessenten in der ganzen Welt.
Solarradweg in den Niederlanden (hier klicken)
Einfache Idee, und doch genial. Zu unseren Füßen liegt ein unheimliches Potential. Unsere Straßen, Fuß- und Radwege bieten bisher quasi unendliche Flächen, die mehr können, als nur als Transportweg zu dienen. Dies möchte das niederländische Projekt SolaRoad nutzen und betreibt seit Herbst 2014 einen 70 m langen Radweg nördlich von Amsterdam, dessen Bodenplatten aus besonderen Solarpanels bestehen und somit fleißig Strom erzeugen. Die Panels sind dabei in Betonrahmen gefasst und mit einem 1 cm dicken Schutzglas bedeckt. Und die ersten Ergebnisse sind beeindruckend. Mehr als 150.000 Radfahrer nutzten den Radweg bisher (Stand Juni 2015) und das kurze Stück Weg erzeugte so viel Energie, dass 2 ganze Haushalte damit versorgt werden könnten. Dies stellt das oberste Ende des prognostizierten Leistungsspektrums dar und macht die Verantwortlichen sehr zuversichtlich für die zukünftige Entwicklung des Projektes. Bis 2016 soll der Radweg auf 100 m erweitert werden, die gesamte Probephase ist auf drei Jahre ausgelegt. Und die technischen Möglichkeiten und Finessen der Panels werden immer weiter entwickelt. Aktuell soll die rutschfeste Beschichtung des Schutzglases verbessert werden, um diese noch besser gegen eventuelle Temperaturschwankungen und Abnutzungserscheinungen zu schützen. Sollten die Panels dann in absehbarer Zukunft günstig und in größeren Mengen hergestellt und vertrieben werden können, amortisiert sich ein solcher Weg nach ca. 15 Jahren. Bei einer Mindestnutzungsdauer eines Panels von 20 bis 25 Jahren kann somit über viele Jahre Gewinn erzielt werden. Ein spannendes Projekt, welches in der Westlausitz mit ihren vielen Radrouten weiter interessiert beobachtet wird.
Quelle (+Bilder): www.solaroad.nl
Solarstraßen in Frankreich(hier klicken)
Ähnlich dem bereits vorgestellten Projekt des Solarradweges in den Niederlanden, möchte auch die französische Regierung die Entwicklung und Nutzung von „Solarwegen“ vorantreiben und plant die Verlegung von gut 1.000 Kilometern der sogenannten „Wattways“ in den nächsten fünf Jahren. Entwickelt und gebaut werden die Anlagen von der Firma Colas und umgesetzt wird das Projekt gemeinsam mit dem französischen Solarinstitut INES (Institut national de l'énergie solaire) sowie unterstützt durch die französische Agentur für Umwelt und Energie (ADEME). Betrachtet man die vorgelegten Zahlen des Anbieters, so klingen diese erst einmal imposant. Ein 1.000 Meter langes Stück Straße könnte rechnerisch die Straßenbeleuchtung für mehr als 5.000 Einwohner eines Ortes garantieren. Dabei sind die Module nur gut sieben Millimeter stark und können somit auch ohne weiteres in bestehenden Asphalt eingebettet werden. Die Finanzierung des Projektes ist über eine Erhöhung der Benzinsteuer geplant. Ein interessantes Vorhaben, welches mit einer erfolgreichen Umsetzung viele ähnliche Projekte auch in anderen Ländern inspirieren könnte.
Quelle (+Bilder): http://www.wattwaybycolas.com/
Das nachwachsende Büro (hier klicken)
Der Schutz der Umwelt und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe spielt für das Leben der heutigen Gesellschaft eine entscheidende Rolle. Weltweit knapper werdende Ressourcen und eine zunehmende Abhängigkeit von Öl in den unterschiedlichsten Produktionsabläufen treiben Forschung und Entwicklung immer weiter an, neue Wege im Bereich von Konzeption und Produktherstellung zu gehen.
Das nachwachsende Büro ist ein Projekt der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe eV. als Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Das Ziel ist auf nachhaltige und innovative Art und Weise nachwachsende Materialien im Bereich von Arbeitsplätzen zu nutzen. Das Projekt macht auf einer Anschauungsfläche von gut zwölf Quadratmetern das Thema anschaulich und vor allem haptisch erlebbar. Besucher von Fachmessen, wie zum Beispiel der Grünen Woche in Berlin, der INservFM in Frankfurt oder dem Zukunftskongress Staat und Verwaltung in Berlin, konnten und können sich direkt vor Ort über die Vorzüge der verwendeten Materialien informieren und mögliche Anregungen für die eigene Verwaltung bzw. das eigene Büro sammeln. Auch die Westlausitz beobachtet das Projekt gespannt und ist bestrebt, zukünftig vermehrt die Möglichkeiten der Verwendung nachwachsender Rohstoffe in ihren Verwaltungen zu etablieren.
Quelle (+Bilder): www.das-nachwachsende-buero.de/
Genossenschaftliche Dorfheizung Rietschen (hier klicken)
Die Gemeinde Rietschen arbeitet unter dem Slogan „Wir gestalten Energie“ und legt dabei vor allem Wert auf den effizienten Umgang mit Energie und die Durchführung von Maßnahmen des Klima- und Umweltschutzes. Bereits im Jahr 2004 ließ die Gemeinde Rietschen als eine der ersten Kommunen in ihrem Landkreis ein Energie- und Klimaschutzkonzept erstellen. Man erkannte schon früh die erhebliche Relevanz dieser Themen, eine Bewerbung als Energiespargemeinde war damit eine logische Konsequenz aus der jahrelangen Arbeit im Bereich der ressourcenschonenden Nutzung von Energie.
Zu den umfangreichsten, bisher umgesetzten Projekten zählt die Errichtung einer Dorfheizung im Ortsteil Daubitz, die als erste genossenschaftliche Dorfheizung in Sachsen derzeit ca. 50 Abnehmer im Ort mit Wärme versorgt. Durch die Kombination einer Biogasanlage mit zwei Blockheizkraftwerken mit respektive 250 kW und 365 kW werden ca. 20 % im Vergleich zu herkömmlichen Energiearten eingespart. Desweiteren nutzt die BürgerEnergieRietschen GbR verschiedene, durch die Gemeindeverwaltung Rietschen zur Verfügung gestellte Dachflächen für die Nutzung von Photovoltaik. Dadurch kommen viele Bürger in den Genuss der Erträge über die Einspeisevergütung des Solarstroms, ohne die erheblichen Investitionen einer Anlage auf dem eigenen Dach. Aktuell wird das kommunale Energie- und Klimaschutzkonzept fortgeschrieben. So möchte Rietschen nach deren Fertigstellung im Oktober 2015 auch für die Jahre bis 2020 aktiv und positiv die energetische Entwicklung der Kommune beeinflussen.
Quelle (+Bilder): www.rietschen-online.de
Tesla Stromspeichersystem Powerwall I und II (hier klicken)
Die Überschüsse aus heimischen erneuerbaren Energien Anlagen bzw. den günstigen Nachtstrom speichern und dann nutzen, wenn sie gebraucht werden. Dies schien noch vor Jahren vor allem im privaten Bereich kaum möglich. Das möchte die amerikanische Firma Tesla nun ändern und den Verbraucher erheblich beim Sparen von Energiekosten unterstützen. Mit einer Markteinführung Ende des Jahres strebt die Tesla Powerwall nach Großem. Ist dabei aber von der Größe her kaum größer als ein kleiner, wandmontierter Heizkessel und liefert pro Anlage zwischen 7 kWh und 10 kWh an Strom. Über eine Reihenschaltung lässt sich die Kapazität der Powerwall auch noch erheblich erweitern. Die Auslieferung der ersten Geräte ist für Ende 2015 geplant, eine Vorreservierung ist jedoch bereits möglich. Vielleicht sehen wir so auch im Jahr 2016 die ersten Powerwalls in der Westlausitz.
Update Februar 2016: Für Mitte des Jahres 2016 ist eine neue Version der Tesla Powerwall geplant. Sie soll sich vor allem durch eine verbesserte Technik, mehr Speicherkapazität und eine längere Laufzeit auszeichnen. Sobald weitere Informationen dazu verfügbar sind, werden wir diese natürlich hier veröffentlichen.
Quelle (+Bilder): www.teslamotors.com/de_DE/powerwall; inhabitat.com
Energiespargemeinde Zschadraß (hier klicken)
Für die Gemeinde Zschadraß begannen schon direkt nach der Jahrtausendwende im Jahr 2000 die ersten Überlegungen, wie zum einen eine effiziente Nutzung von Energie in der Kommune realisiert und zum anderen eine Aufstockung der Gemeindekasse erreicht werden kann. Das Konzept ergab den Plan einer völligen Energieautarkie bis zum Jahr 2050. Und an diesem Ziel arbeitet die Gemeinde stetig. Eine erste Maßnahme war dabei die Umstellung der Straßenbeleuchtung, durch die schon seit 2002 Energie eingespart wird. In den folgenden Jahren wurden dann immer neue Projekte initiiert, unter anderem die Gründung einer Stiftung für Ökologie und Soziales, die Errichtung einer CO2-neutralen Sporthalle, die Umstellung der Heizungsanlage in der Schule auf eine Hackschnitzelanlage für die Versorgung von Schule, Hort, Gemeindeverwaltung und Sportlergaststätte. Dabei werden auch regionale Wertschöpfungsketten gestärkt, die Hackschnitzel kommen ausschließlich von Einrichtungen, Firmen und Bürgern aus der Umgebung.
Desweiteren investiert die Gemeinde in Photovoltaik. Die Finanzierung erfolgte dabei zum größten Teil durch die Stiftung. Die Erträge aus der Einspeisevergütung gehen dabei in soziale Projekte wie die Bezuschussung der Schulspeisung für Kinder aus bedürftigen Familien oder der Anschaffung eines Kleinbusses für die kommunalen Vereine. Auch für die Zukunft plant Zschadraß neue Projekte, sei es die Errichtung einer Biogasanlage oder die Erweiterung eines Windparks. Das Ziel der selbstversorgenden Kommune bis 2050 bleibt in greifbarer Nähe.
Quelle (+Bilder): www.http://www.colditz.de/energiespargemeinde/Energiespargemeinde.html
Brennstoffzellentechnik (hier klicken)
Trotz der bisher relativ gering verbreiteten Anwendung der Brennstoffzellentechnik im Bereich der Wärme- und Stromerzeugung ist dies eine Technik, die schon seit Jahren erforscht und für den kommerziellen Gebrauch vorbereitet wird. Eine Brennstoffzelle wird auch als „Galvanische Zelle“ bezeichnet, in welcher in einer Reaktion aus Wasserstoff und Sauerstoff (aus der Luft) Wasser entsteht. Bei dieser chemischen Reaktion aus einem zugeführten Brennstoff, zumeist Erdgas, und eines Oxidationsmittels wird Wärme freigesetzt. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Verbrennungsmotor entfällt der Schritt der Umwandlung in thermische Energie, was ein effizienteres Verfahren zur Folge hat. Als positiver Nebeneffekt wird Strom erzeugt. So können die Energiekosten für den Verbraucher sowie die CO2-Emissionen um fast 50 % gesenkt werden. Der primäre Einsatzbereich der Technologie liegt für Kommunen bei der Kraft-Wärme-Kopplung. Der verwendete Brennstoff ist dabei Erdgas, vor allem durch vorhandene Infrastruktur und damit verbunden die hohe Wirtschaftlichkeit gegenüber anderen Stoffen. Bei der Ausrichtung der Anlagen unterscheidet man zwischen primärer Wärmeerzeugung und sekundärer Wärmeerzeugung. Der Trend geht hier eindeutig zum „Mini-Kraftwerk“ zur primären Stromerzeugung. So erreicht man einen stetigen, optimierten Betrieb mit hoher jährlicher Betriebsdauer und dadurch verlängerter Gesamtlebensdauer der Anlage. Derzeit gibt es in Deutschland und Europa einige Pilotprojekte, welche die Praxistauglichkeit und Marktfähigkeit der Brennstoffzellen testen sollen. Zu nennen wären hier CALLUX, BZHregio als dessen Nachfolger und ene.field auf europäischer Ebene. Auch die Region Westlausitz hofft, in den kommenden Jahren von dieser Technologie profitieren zu können.
Quelle (+Bilder): www.callux.net
Mikrowindanlagen am Beispiel des SkyWind Systems (hier klicken)
Seit Jahrzehnten werden Windkraftanlagen in einem Atemzug mit hohem Platzbedarf und noch höheren Investitionskosten genannt. Dass dies nicht so sein muss, zeigt der stetig wachsende Markt für Mikrowindanlagen. Dabei handelt es sich um kleine Windräder, welche überwiegend auf dem Dach installiert werden und mit einer Leistung von ca. 1 kW beispielsweise als Unterstützung von bestehenden Solaranlagen dienen. Besonders interessant sicherlich auch mit der in einem der vorstehenden Beiträge beschriebenen Tesla Powerwall oder anderen Energiespeichern. Die deutsche Vorzeigefirma in diesem Bereich ist FuSystems mit ihren SkyWind Anlagen. Mit dem Prädikat „Made in Germany“ liefert die Firma Anlagen aus besonderem Luftfahrtaluminium und Preisen von ca. 2900 € inkl. MwSt. und Montage. Mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Industriepreis 2015, zeigt die deutsche Firma unter Entwickler Fritz Unger, was im Bereich der Mikrowindenergie möglich ist.
Quelle (+Bilder): www.myskywind.com
Neubau Kita im Passivhausstandard in Kleinröhrsdorf (hier klicken)
Mit dem ersten Spatenstich begann am 11.05.2012 in Kleinröhrsdorf der Neubau der Kindertagesstätte im Passivhausstandard und damit ein Projekt mit einer großen Außenwirkung im Hinblick auf energieeffizientes Bauen. Der berechnete Primärenergiebedarf des Gebäudes ist mit 51.0 kWh/(m²a) sehr günstig und liegt deutlich unter dem Anforderungswert gemäß EnEV für den Neubau von Nichtwohngebäuden [200 kWh/(m²/a)]. Erzielt wird dieser gute Wert unter anderem durch den Einbau effizienter Anlagentechnik. Die installierte Wärmepumpe (Sole-Wasser) liefert zusammen mit der Solaranlage (Kollektorfläche 25.000 m²) die notwendige Leistung, um das Gebäude umweltfreundlich mit Energie zu versorgen. Die Jahresleistung aus erneuerbaren Energien wird für die Kita mit ca. 10.000 kWh/a veranschlagt. Damit wird der CO2-Ausstoß des Gebäudes (im Jahr ca. 12.500 kg) gegenüber einem Referenzgebäude um etwa 72 % verringert. Durch einen bivalenten Solarspeicher mit einem Speicherinhalt von 3000 l ist es außerdem möglich, Energie vorrätig zu halten und erst genau dann abzurufen, wenn sie auch benötigt wird. Der Neubau der Kita wurde über die Richtlinie ILE/2011 gefördert.